Ab dem ersten Quartal 2020 war das weitere Cybercrime Geschehen von der Pandemie geprägt. Tausende Domains wurden in Zusammenhang mit Covid-19 registriert und eine starke Zunahme betrügerischer Webseiten zwecks Phishing beziehungsweise der Verbreitung von Schadsoftware beobachtet.

So wurden ErpressungsE-Mails versendet, in denen die Opfer zur Zahlung der Forderungen in Form von Bitcoins aufgefordert wurden, da ansonsten deren Familien mit Covid-19 infiziert würden. Durch Mailspam, Phishing und Ransomware teilte man in zahlreichen Aussendungen von Fake-E-Mails vermeintlicher Paketzustelldienste mit, dass aufgrund von Covid-19 keine Zustellungen möglich seien und die E-Mail-Empfängerin oder der -Empfänger entweder per Direktlink oder per Dateianhang die Optionen zum Paketempfang auswählen könne. Beim Öffnen des Links beziehungsweise Dateianhangs wurde dann die Schadsoftware am Zielcomputer installiert.

Zeitgleich mit dem ersten Lockdown folgte eine starke Abnahme der Anzeigen in herkömmlichen Deliktsbereichen, was in erster Linie auf die Ausgangsbeschränkungen und auch dem damit einhergehenden geänderten Anzeigeverhalten der Bevölkerung zurückzuführen ist.

Mit Sommerbeginn häuften sich aber die Verdachtslagen vor allem im Zusammenhang mit Phishing- und Schadsoftwarefällen. Generell erfuhr der Bereich Cybercrime durch das allgemeine Social Distancing auch einen starken Anstieg von Betrugshandlungen durch Love Scam oder „Stranded Travellers“. In Fakeshops, aber auch über handelsübliche, reguläre Plattformen wurden vermehrt Betrugshandlungen mit Desinfektionsmitteln und Atemschutzmasken sowie Fake Apps und Bank-Trojanern wahrgenommen. Allgemein wurde über die letzten Jahre ein sehr starker Anstieg bei Internetbetrugsdelikten verzeichnet. Aufgrund zunehmender Arbeitsteilung und Vernetzung der Tätergruppen, besonders im Bereich von Ransomware, wird eine erfolgreiche Strafverfolgung erschwert.

Quelle: Bundeskriminalamt Cybercrime Report