Man tut sich schon in der Überschrift schwer die Thematik voll zu erfassen, daher gehen wir im Folgenden auf einzelnen Betrugs- und Abzockarten (SCAM) in Beispielen ein, denen wir in den letzten Jahren ausgesetzt waren und immer noch sind.

Betrügerinnen und Betrüger gehen mit der Zeit und finden immer wieder Wege Geld von ihren Opfern zu bekommen. 2020-2022  nutzten die Täter die Covid-19-Pandemie, die in der Bevölkerung große Verunsicherungen auslöste und brachten viele Menschen um ihr Erspartes.

Stromkundinnen und -kunden wurden Opfer von Fraud Calls. Mit der richtigen Nennung der Internationalen Bankkontonummer (IBAN), der Höhe der letzten Stromrechnung und weiteren wahrheitsgemäßen Details schufen die Betrügerinnen und Betrüger eine Vertrauensbasis, wodurch ihnen die Kundinnen und Kunden leichter zum Opfer fielen.

Ebenso konnte ein Anstieg des CEO-Frauds beobachtet werden. Erneut festgestellte Cyber Trading Frauds oder Investment Scam erzeugte finanzielle Schäden in Millionenhöhe. Der Erstkontakt erfolgte hierbei über das Telefon, Online-Werbungen, Social Media oder E-Mails. Anschließend wurden die Opfer unter falscher Versprechung hoher Gewinne, vor allem in den Bereichen Forex Trading, Handel mit binären Optionen oder bei Investitionen in Kryptowährungen, zu immer höheren Investments gedrängt. Unabhängig von Covid-19 waren Trading-Fraud beziehungsweise Anlagebetrügereien in Verbindung mit Kryptowährungen zu verzeichnen, wobei weiterhin massiv mit hohen Investitionsgewinnen im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie Bitcoins geworben wurde.

Vermehrt wurden auch SMS-Nachrichten zum Daten-Phishing verwendet: Es kursierten mehrere Spam-Kampagnen, die einen Hinweis auf eine angebliche Zustellbenachrichtigung und weiterführende Links enthielten. Hierbei wurde zu Portonachzahlungen von 1,50 Euro aufgefordert, wobei das wahre Ziel der Täterschaft das Phishing von Kreditkartendaten war.

Weiters wurden auch weiterhin zahlreiche Fälle von Tech Support Scam („Microsoft Betrug“) zur Anzeige gebracht. Dabei wurden die Opfer entweder gleich direkt telefonisch kontaktiert oder es erschien am Gerät des Anzeigers eine Warnmeldung, dass der Computer kompromittiert sei und ein zertifizierter Support als Unterstützung für die Bereinigung zur Verfügung stehe. In weiterer Folge wurde das Opfer vom „Support Mitarbeiter“ überzeugt, vollen Zugriff auf das eigene Gerät (Computer, Smartphone, Tablet und dergleichen) zu erteilen, bei dem nicht nur die Daten des Opfers gestohlen wurden, sondern auch im Fall einer Nichtzahlung der Gebühren das Gerät gesperrt bleiben würde.

Ebenso wurde versucht, WhatsApp Accounts von Userinnen und Usern zu stehlen, um damit weitere Betrugshandlungen durchzuführen. Gegen Jahresende wurden gegenwärtig auch wieder die saisonal beobachtbare Anzahl an kriminellen Webshops (Fake- und Phishing-Shops) in der Vorweihnachtszeit deutlich angestiegen. Auch waren wieder zahlreiche Spamwellen mit Erpressungs-E-Mails (Sextortion) und E-Mails mit Phishing von Bankdaten im Umlauf.

Quelle: Cybecrime Report 2020